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21.05.2021
Initiative H48 bleibt
sächsische Immobilienfirma
Hermannstraße 48, 12049 Berlin

Hermannstraße 48, 12049 Berlin

Gegen den Ausverkauf der Stadt! Für den Erhalt der Hermannstraße 48


In der Hermannstraße 48 wohnen und arbeiten über 140 Menschen – und das teilweise schon seit Jahrzehnten. Familien, Einzelpersonen und Groß-WGs sind hier Zuhause. Es gibt verschiedene Gewerbetreibende: eine Holzwerkstatt, einen Friseursalon, Schlosser/Schuhmacher und Therapiestätten.


Unsere Mieter:innengemeinschaft ist ein Neuköllner Kiez-Querschnitt: Renter:innen, Kinder, Student:innen, lohnarbeitende und arbeitslose Personen, Selbständige, Künstler:innen und Handwerker:innen. Hier leben Flint* (Frauen, Lesben, intersexuelle, nicht binäre und Transpersonen) und BIPoC (Black, Indigenious, People of Color) Gruppen, Menschen, die behindert sind und von der Gesellschaft behindert werden sowie Menschen, die sich eine Mieterhöhung schlichtweg nicht leisten können.


Für diese, aber auch für uns alle ist die Hermannstraße 48 unser Zuhause und Schutzraum. Wir leben und arbeiten gerne hier und wollen das auch weiterhin. Bezahlbaren Wohn- oder Gewerberaum wird in dieser Gegend wohl niemand von uns mehr finden.


Neben den Wohnungen und Gewerben ist hier auch der solidarisch finanzierte Projektraum zuhause, der von verschiedenen Initiativen und Gruppen verwaltet wird und für Vorträge, Filmvorführungen, Diskussionen u.v.m. genutzt wird. Hier trifft sich auch die Hausgemeinschaft regelmäßig zum Kickern und Quatschen. (Wenn nicht gerade Pandemie ist, versteht sich.)


Der Projektraum ist ein wichtiger politischer Vernetzungsort im Kiez. Wir müssen nicht erwähnen, dass auch solche Räume in Berlin Mangelware geworden sind.


Für unsere Kampagne "Wohnfabrik: Wohnen in (ehemaligem) Gewerbe" suchen wir Kontakte zu WGs/Menschen, die in (ehemaligen) Fabriketagen und/oder mit Gewerbemietverträgen o.ä. wohnen/gewohnt haben. Wenn ihr Menschen kennt, meldet euch, damit wir uns vernetzen können. Wir wollen aus der Vereinzelung raus und allgemein problematisieren, dass vor Jahrzehnten leerstehende (unattraktive) Gewerbeeinheiten an WGs vermietet wurden und jetzt, wo die Flächen attraktiv geworden sind und entmietet werden sollen, behauptet wird, das Mietrecht für Gewerbe sei anwendbar (kein Kündigungsschutz).


Wer Jahrzehnte Profite mit unserer Miete gemacht hat, darf jetzt nicht dafür belohnt werden, uns auf die Straße zu werfen, und bezahlbaren Wohnraum und gewachsene Nachbar_innenstrukturen zu vernichten. Wir wollen daher öffentlich machen, wieviele Menschen von Wohnungsverlust betroffen sind/waren/sein werden, wenn wir nicht gemeinsam Druck aufbauen und eine Legalisierung unserer Wohnverhältnisse erkämpfen.


Unsere Kampagne ist noch relativ offen und im Anfangsstadium, wer mitmacht, kann mitentscheiden, in welche Richtung es konkret gehen wird. Wir haben schon ein paar Ideen gesammelt, die wir gern mit anderen Betroffenen diskutieren wollen. Ein erstes Treffen (digital, jitsi) wird dafür am kommenden Freitag, 21.05., um 19 Uhr stattfinden.


Schreibt uns an wohnfabrik@h48bleibt.org, wenn ihr am Treffen teilnehmen möchtet, wir schicken euch dann den Link.


Mehr Infos zur Situation in der H48 gibt‘s unter:
https://www.h48bleibt.org
 

Nachtrag

11. Juli 2024
Die Bewohner:innen des Hausprojekts H48 kämpfen vor Gericht weiter um ihre Zukunft. Ein Gütetermin mit dem Vermieter bleibt ohne Ergebnis. mehr...