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14.07.2018
Theresa Keilhacker
Land Berlin, vertreten durch die BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH (Wechsel zur WBM in Kooperation mit GSE gGmbH zum 1.6.2020 erfolgt)
Rathenower Straße 15-18, 10559 Berlin (Jugendzentrum Moabit)

Rathenower Straße 15-18, 10559 Berlin
Aktueller Zustand des Jugendzentrums nach dem Teilabriss durch die WBM Mitte am 14. November 2022 - es trotzt den Widerständen und könnte weiterhin behutsam ertüchtigt und für einen Jugendcampus baulich ergänzt werden.
WBM schafft Fakten – Abriss des Kinderwohnheims im Jugendzentrum Moabit begonnen





Video 1: Brutalismus-Symposium + Workshop . Rathenower Straße 15-18, Berlin-Moabit. Video 2: Wem gehört Berlin? - Wird Berlin sein landeseigenes Jugendzentrum endgültig verspielen? Eine Erzählung zwischen Staunen, Bangen und Hoffen. Bild 2: Aktueller Zustand des Jugendzentrums nach dem Teilabriss durch die WBM Mitte am 14. November 2022 - es trotzt den Widerständen und könnte weiterhin behutsam ertüchtigt und für einen Jugendcampus baulich ergänzt werden. Bild 3: WBM schafft Fakten – Abriss des Kinderwohnheims im Jugendzentrum Moabit begonnen.


2011 wurde das Gebäudeensemble Rathenower Straße 15-18 aus der bezirklichen Nutzung genommen und mit dem Ziel der „planungsgebunden Vermarktung“ in das Treuhandvermögen des Liegenschaftsfonds Berlin GmbH überführt. Es erfolgte im März 2011 der Aufstellungsbeschluss für einen B-Plan (Mischgebiet und Gemeinbedarfsfläche), der dann nicht mehr verfolgt wurde. Seitdem lässt die BIM den Standort verwahrlosen und teilweise leer stehen, die politischen Richtungen drehen sich mal hier, mal dorthin.


In einer Presserklärung vom 20.11.2015 kündigte die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt 30 Millionen Euro für kostengünstigen und experimentellen Wohnungsbau an. Ziel des Programms war die Förderung von experimentellem und innovativem Bauen im Geschosswohnungsbau.


Für die Realisierung des ausgewählten Wettbewerbsbeitrages der S. E. K. Architektinnen im Rahmen des SIWA-Programms „Experimenteller Geschosswohnungsbau in Berlin“ mit „Besonderen Wohnformen“ für die Rathenower Str. 15-18 in Berlin Mitte sieht man bis heute keine aktive Bautätigkeit vor Ort. Das von den Architekten Gerd Neumann, Dietmar Grötzebach und Günter Plessow 1974-78 errichtete Jugendzentrum verwahrlost seit Jahren, obwohl es eigentlich unter Denkmalschutz gestellt gehört und dringend für soziale Nutzungen gebraucht wird.


Für das von der GSE erarbeitete Konzept wurden Fördermittel in Höhe von mehr als 5 Mio. Euro bewilligt. Das Konzept sieht vor, das schützenswerte Gebäudeensemble durch Teilabriss und einen ergänzenden Neubau für Wohnen zu zerstören. Dafür müsste der B-Plan geändert werden, was wiederum viele Jahre Stillstand bedeuten würde. Drei Planungsbüros sind beauftragt, überzeugende Lösungen für die Bebauung des Standortes zu erarbeiten. Für diese Vorstellung und Diskussion gab es am 23.1.2019 eine öffentliche Veranstaltung, siehe auch: https://www.wbm.de/magazin/beitrag/einladung-staedtebauliches-konzept-rathenower-strasse-am-2301/



Nachträge


28. März 2019: Der Gebäudekomplex in der Rathenower Str. 15-18 in Moabit, entworfen und realisiert von Dietmar Grötzebach / Gerd Neumann / Günther Plessow zwischen 1974-1978 wurde inzwischen vom Deutschen Architekturmuseum in Kooperation mit der Wüstenrot Stiftung auf die Liste der bedrohten #SOSBrutalism Denkmäler gesetzt, siehe auch: http://www.sosbrutalism.org/cms/15802395#18861796


01. November 2019: Am 01. November findet von 9.30 Uhr bis 15 Uhr ein öffentliches Brutalismus Symposium im Zille Klub der Rathenower Str. 17, 10559 Berlin statt, um für den Erhalt des Gebäudeensembles in der Rathenower Straße 15-18 zu werben. Und am Dienstag, 12. November 2019, 19 Uhr findet entsprechend ein Nutzer*innen Workshop statt, Anmeldung unter: info@wem-gehoert.berlin. Ein Plakat zur Veranstaltung mit weiteren Hinweisen findet Ihr hier und hier die Zusammenfassung in einem tollen Filmbeitrag.


29. November 2019: Der Fall Rathenower Str. 15-18 wird kurz beim 30. „Runden Tisch Liegenschaftspolitik“ im Abgeordnetenhaus vorgestellt und dafür geworben, das Gebäudeensemble bitte nicht teilweise abzureißen, um die Anerkennung als Denkmal zu erwirken und die sozialen Nutzungen vor Ort zu halten. Eine gemeinwohlorientierte Genossenschaft könnte in Erbpacht die Liegenschaft übernehmen und endlich mit der dringend notwendigen Instandhaltung beginnen.


Offener Brief vom 17. Dezember 2019: zahlreiche Unterzeichner*innen aus Zivilgesellschaft und Fachschaft fordern beim Prozess zur Rettung des Jugendzentrums Rathenower Str. 15–18 in Moabit Beteiligung und bitten das Landesdenkmalamt zusammen mit den Senatsverwaltungen Kultur und Europa, Stadtentwicklung und Wohnen, sowie Integration, Arbeit und Soziales einen Runden Tisch einzuberufen, um das Jugendzentrum Rathenower Straße 15-18 in Moabit als Ganzes zu retten. Siehe auch: http://www.architektenfuerarchitekten.de/wordpress/?p=6541#more-6541


27. Februar 2020: Moratorium und Runder Tisch zur Rathenower Straße von Ausschussmitgliedern der BVV Mitte mehrheitlich abgelehnt "WIR KÄMPFEN WEITER“, siehe PDF


06. März 2020: Vorstellung des neuen Vorplatzes "Initiative entsetzt über die Dimensionen des geplanten Neubaus in der Rathenower Straße", siehe PDF


13. September 2020: Führung rund um das Jugendzentrum Rathenower Straße in Moabit am Tag des Offenen Denkmals in Berlin, siehe auch: siehe PDF


27. Januar 2021, 16 Uhr: Kundgebung gegen den Abriss und für den Erhalt des Jugendzentrums in Moabit, Treffpunkt Rathenower Straße 16, siehe PDF


02. Februar 2021:  "Die Jugend bleibt unbeugsam", Neues Deutschland


07. März 2021:  „Die gnadenlose Stadt“, Süddeutsche Zeitung


04. Mai 2021: Offener Brief zum drohenden Teil-Abriss des Jugendzentrums von NGP Architekten in Berlin Moabit, Aedes Architecture Forum


10. Mai 2021: Offener Brandbrief zur Situation der JUGENDKULTUR in BERLIN, 100 Unterzeichnende u.a. Wem Gehört Berlin


27. Mai 2021: Kurzfristige Ersatzräumlichkeiten und langfristige bezahlbare Perspektive für das Haus der Weisheit in der Rathenower Straße schaffen! BVV-Antrag Berlin Mitte


08. Juli 2021: Abriss eines Architekturjuwels, Taz


20. Juli 2021: Mission Bauwende - "Die Rathenower Straße ist ein Lehrstück, wie wir die Bauwende hinbekommen müssen.“, Neues Deutschland 


12. September 2021: „Wird Berlin sein landeseigenes Jugendzentrum endgültig verspielen?" Führung am Tag des Offenen Denkmals.


01. Dezember 2021: Abriss und kein Ende? Die Berliner Architektenkammer protestiert, Radio rbb Kultur


09. Dezember 2021: Der Bagger als Menetekel


24. Januar 2022: Wer abreißt, ist von gestern


22. Februar 2022: Große Enttäuschung der Betroffenen: Rathenower Str. 16 im Mittelpunkt des Stadtteilplenums am 22. Februar 2022, mehr...


08.Dezember 2022: Pressemitteilung: WBM schafft Fakten – Abriss des Kinderwohnheims im Jugendzentrum Moabit begonnen, mehr...


07 .August 2023: Nach dem sinnlosen Teilabriss des #JugendzentrumsMoabit folgt nun der nächste Hammer: Das bisher im Bebauungsplan als „Fläche für den Gemeinbedarf - Jugendzentrum“ festgesetzte Gebiet soll nun in ein „urbanes Gebiet“ umgewandelt werden. Hiermit fällt die soziale Bindung dieses Areals weitgehend weg und es wird der Weg für eine mögliche ökonomische Verwertungen bereitet. Wohnraum und soziale Infrastruktur dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden! Gerade in einer wachsenden Stadt brauchen wir nicht weniger, sondern mehr zentrumsnahe Jugendeinrichtungen und -wohnheime.


Die Beteiligung zum Bebauungsplan läuft auf mein.berlin.de noch bis 8. September 2023 - beteiligt Euch und protestiert, dass die Fläche für Gemeinbedarf so drastisch reduziert wird!


Rettet das Jugendzentrum Rathenower Str. 15-18 in Moabit, Link zur Petition zum Erhalt mitzeichnen: http://chng.it/zFZ5FL2g5r