Das Haus an der Urania 4-10 im Bezirk Schöneberg an der Grenze zum Bezirk Mitte wird gerade von der Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM) im Auftrag des Landes Berlin schadstoffsaniert und soll danach „rückgebaut“, also abgerissen werden. Eine völlig anachronistische Vorgehensweise, wie sie schon beim „Rückbau“ des ehemaligen Palast der Republik als „Symbolpolitik“ kritisiert wurde.
Das Motto „Bestandsertüchtigung vor Neubau“ galt damals schon wie heute als nachhaltigere Sichtweise. Die Gebäude in eine Metamorphose zu schicken, sie zu sanieren, zu ertüchtigen und einer neuen Nutzung zuzuführen wäre angesichts von Ressourcenschonung und CO2-Reduzierung der richtigere Weg. Ganz abgesehen vom Aspekt der Baukultur, der im Falle der Urania 4-10 (wie damals auch beim Palast der Republik) mehr Wertschätzung erfahren sollte.
Kein geringerer, als der berühmte Werner Düttmann, einstiger Senatsbaudirektor von Berlin und Erbauer u.a. der Akademie der Künste am Hanseatenweg in Tiergarten, hat das Büro- und Verwaltungsgebäude an der Urania 4-10 entworfen. Viele Gründe, die dafürsprechen, das Gebäude nicht abzureißen, sondern zu ertüchtigen und ggf. durch Aufstockung die Flächen zu erweitern. Auch die Außenanlagen auf dem Grundstück, sowie das städtebauliche Umfeld verdienen mehr Aufmerksamkeit.
Stattdessen mauert die BIM, spricht von alternativloser Vorgehensweise angesichts der komplexen Prüfungen, Gutachten und Abwägungsprozesse, die zu dieser Entscheidung geführt hätten. Wir müssen daraus lernen und für alle landeseigenen Gebäude eine Machbarkeitsstudie für deren Erhalt bzw. Ertüchtigung fordern.
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