Das „WH Danckelmannstraße“, ein Studierendenwohnheim in bester Lage in Charlottenburg, wird seit Juni 2023 von Kakerlaken heimgesucht. Bis heute kämpfen Kammerjäger gegen das kleine schwarze Ungeziefer und ließen dafür auch vergammelte Kühlschränke und Spültische austauschen. Geholfen hat all dieses Tun wenig, denn es handelt sich hier nur um Symptombekämpfung. Eigentlicher Grund für das Sich-Wohl-fühlen der Kakerlaken ist der marode Zustand der seit Jahren ungenügend instandgehaltenen Häuser. „Außen hui – innen pfui“ könnte man die Haltung nennen, denn das Wohnheim sieht von außen sehr schön aus, scheint aber innen an einem Instandhaltungsrückstau zu leiden.
Typisch für Berlin, denn das beliebte und auf 18 Monate ausgebuchte Studentenwohnheim ist eine Anstalt des öffentlichen Rechts, die vom Senat chronisch unterfinanziert wird. Übler als jeder Investor es in Berlin macht, schafft die Berliner Politik ehemals intakte Häuser so lange herunterzuwirtschaften und das Geld für Mieten herauszuziehen, bis die Gebäude nur noch marode Leitungen, hohe Energiekosten und eben Ungeziefer aller Art aufweisen. Die Steuerzahlende bezahlen die Zeche, nämlich umso höhere Kosten für die Bewirtschaftung und Investitionen in Millionenhöhe, um Jahrzehnte lang unterlassene Instandhaltung wieder auf aktuellen Sanierungstand zu bringen.
Nachhaltiges Wirtschaften sieht anders aus.