Wer an der Baustelle Fasanenstraße 64 im Jahr 2021/2022 vorbeiging, konnte die Bauarbeiten dank vielsprachiger Wanderarbeiter schrittweise verfolgen: erst Abriss von bezahlbarem Wohnraum aus den 60/70er Jahren, den man leicht hätte nach heutigen Standards ertüchtigen, damit wertvolle „graue Energie“ und günstige Wohnungen für Mieter*innen mit kleinerem Geldbeutel erhalten können – dann Neubau hochpreisiger Apartments, versteckt hinter wuchtigen Travertin-Säulen und historisierenden Gesimsen.
Nöfer Architekten zeichnen dabei mit ihrer opulenten Handschrift für die dadurch entstandenen 4.325 qm BGF (Bruttogeschossfläche) verantwortlich. Bei Nacht sind alle Fenster dunkel, scheinbar wohnt niemand dort, sondern hinterlegt sein Geld lieber in Betongold. Oder die Konjunkturkrise hat dem Objektverkauf einen Strich durch die Rechnung gemacht, denn bei Immo-Scout24 werden noch 5 Wohnungen geführt: „Kaufpreis 845.000 € - 9.526.000 €“.
Die „günstigste“ Wohnung schlägt für 110 m2 mit 2.058.000 € zu Buche, bei den Dachgeschosswohnungen mit Balkon/Terrasse kann man sich noch zwischen 162 m² für 4.842.000 € und 318,54 m² mit Sauna für 9.556.500 € entscheiden. Das entspricht Quadratmeterpreisen von rund 30.000 Euro.