Das Gründerzeitgebäude an der Ecke Gardeschützenweg und Hindenburgdamm in Lichterfelde verfällt seit ca. 20 Jahren vor den Augen seiner Nachbarn. Der Berliner Tagesspiegel schrieb in seiner Ausgabe vom 5. Februar 2020 über „Geisterhäuser“: „In Steglitz-Zehlendorf hat bereits im Juni letzten Jahres Baustadtrat Michael Karnetzki (SPD) bekannt gegeben, dass man das leerstehende Haus im Gardeschützenweg beschlagnahmen wolle. Dort ist man aber noch nicht in der Umsetzungsphase.“
Sog. „Geisterhäuser“ stehen leer, weil Eigentümer*innen sie entweder wegen Überforderung vernachlässigen oder spekulieren, dass ein Abriss und Neubau mehr Geld bringen. Da es seit Mai 2014 das sog. Zweckentfremdungsverbotsgesetz in Berlin gibt, ist vorsätzlicher Leerstand ausdrücklich verboten. Aber der Vollzug des Gesetzes stellt die Bezirke vor enorme Schwierigkeiten. Denn erstens sind sie angewiesen darauf, dass der Leerstand überhaupt gemeldet wird, zweitens fehlt das Personal für entsprechende Gutachten etc. und drittens kostet die Immobilie in jedem Fall Geld, egal ob man nur Sicherungsmaßnahmen durchführt oder sie im Treuhändermodell übernimmt und auf Bezirkskosten sanieren muss. Letzteres Modell wurde erst durch die Novellierung des Gesetzes 2018 konkretisiert und bisher nur einmal im Bezirk Pankow angewendet.
Bis die Politik ein handhabbareres Gesetz novelliert und die Verwaltung mit entsprechender Schlagkraft ausstattet, wird weiter wertvoller Wohnraum unnötig vor unseren Augen vernichtet.
27. Mai 2022, rbb24
Seit Jahren steht ein Gründerzeitgebäude in Steglitz-Zehlendorf leer, der Eigentümer lässt es trotz mehrerer verhängter Geldstrafen verfallen. Am Freitagabend wurde die Berliner Polizei dort zu einem Einsatz gerufen.
mehr...
26. Januar 2024, rbb24
Was die Wiederbelebung von "Geisterhäusern" in Berlin so schwierig macht, mehr...
31. Juli 2024, BZ Berlin
Geisterhaus am Hindenburgdamm verfällt weiter, mehr...