Das Haus der Kirche / Amt für kirchliche Dienste (AKD) befindet sich am Karl-August-Platz, gegenüber der Trinitatis-Kirche in Berlin Charlottenburg. Es wurde erbaut 1965-1967 von der Arbeitsgemeinschaft Prof. Konrad Sage mit Karl Hebeker, Bauüberwachung hatte Heinz Richter, der Tragwerksplaner war Prof. Manleitner. Das Haus der Kirche steht zwar seit vielen Jahren unter Denkmalschutz, die evangelische Kirche will es dennoch mindestens teilweise abreißen, um das Grundstück höher ausnutzen zu können.
Die Gesamtanlage besteht aus vier Bauteilen am nördlichen Rand des Karl-August-Platzes:
Das Nutzungskonzept der ursprünglichen Planung der 60er Jahre hat überdauert (siehe Erläuterung Denkmalschutzgutachten). Die aktuelle Nutzung der Ebenen des Hauptgebäudes als Bibliothek, Wohnung, Büro, Praxis entspricht der ursprünglichen Planungsintention. Das Bestandsgebäude mit seinen Stützenachsen mit zugeordneten Installationskernen erlaubt die Bildung unterschiedlich großer Einheiten vom Apartment bis zur Großwohnung oder Praxis für Freiberufler*innen.
Das Studierendenwohnheim, Bauteil C, ursprünglich konzipiert als Wohnheim für 60 Studierende, wird seit Jahren nicht genutzt, obwohl es sich in bequemer Entfernung zu den zwei Universitäten TU Berlin und Universität der Künste Berlin befindet. Das Denkmalgutachten konstatiert „Inneren Schäden und schlechter Bauzustand aufgrund langjährigen Leerstandes.“ Statt es für dringend in der Stadt benötigte Studierendenwohnungen zu ertüchtigen, soll es – trotz Denkmalschutz auf dem gesamten Ensemble - abgerissen werden.
Das Landesdenkmalamt Berlin (LDA 31) begründete am 30.10.2012 das Vorliegen der Merkmale eines Denkmals nach § 2 DSchG Bln vom 24.5.95 (Auszug aus dem Denkmalschutzgutachten): „Als Bauplatz stand ein Gelände im Charlottenburger Sanierungsgebiet gegenüber der Trinitatiskirche, bestehend aus sieben Einzelparzellen (einst gründerzeitliche Blockbebauung), zur Verfügung. Die Grundstücke waren der Kirche vererbt worden. Erste Planungen für ein kirchliches Zentrum an diesem Standort erfolgten bereits 1961 - noch vor dem Mauerbau. Seinerzeit sollte das Haus ,,als Stätte der Begegnung mit Auswärtigen und als Hospiz" (Tagesspiegel vom 18. Mai 1967) dienen. So sah das ursprüngliche Bauprogramm einen Gesamtkomplex mit Hospiz, Sitzungs- und Versammlungsräumen sowie einem Studentenwohnheim vor.“
„Der aus vier Bauteilen bestehende Bautenkomplex des Hauses der Kirche ist ein wertvolles baukulturelles Zeugnis seiner Zeit. Er erfüllt die Kriterien eines Baudenkmals aufgrund seiner städtebaulichen, architekturhistorischen und baukünstlerischen, bautypologischen sowie stadthistorischen und wissenschaftlichen Bedeutung.“ (Text: Dr. Susanne Willen)