In Nachbarschaft zum ehemalige „Stasi“-Krankenhaus, knapp 2 km vom S-Bahnhof Buch entfernt, in besterschlossener Lage also, befindet sich im Pankower Norden das ehemalige Regierungskrankenhaus der DDR auf einem ca. 55 000 Quadratmeter großen Grundstück. Behandelt wurden dort vor allem Minister und Mitglieder des SED-Zentralkomitees, des Politbüros und Staatsrates, sowie besondere Staatsgäste und deren Entourage. Es gab dort alles, was es in den Kreiskrankenhäusern der DDR nicht gab, so auch modernste Technik vorwiegend aus dem Westen und neueste Therapieansätze. Nach der Wende wurden die beiden Krankenhausanlagen dem Klinikum Buch zugeordnet.
Das Klinikum Buch wurde 2001 privatisiert und an Helios verkauft, 2007 zog HELIOS an den Standort Schwanebecker Chaussee und verließ das Gelände an der Hobrechtsfelder Chaussee 100. Seitdem verfällt es unter staatlicher Aufsicht der Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM).
15 Jahre später ist das kunstvoll gestaltete Eingangstor zum ehemaligen Regierungskrankenhaus mit einer schweren Kette gesichert. Der Blick durch die Gitterstäbe lässt einen riesigen weitläufigen Urwald dahinter erahnen.
2018 beschloss der Senat von Berlin dann endlich, das Gebiet Buch - Am Sandhaus als neues Stadtquartier zusammen mit der Deutschen Wohnen und der landeseigenen Wohnungs-GmbH Howoge zu entwickeln, im Jahr 2019 wurde dafür der Flächennutzungsplan geändert.
Jetzt soll es bald losgehen mit den geplanten 2.700 neue Wohnungen - trotz Ukraine-Krieg und Ressourcennachschub beim Bauen. Anstatt eines Abrisses wird nun zum Glück endlich überlegt, die bestehende Gebäudesubstanz nachhaltig weiter zu nutzen und auszubauen.
Lars Loebner vom Sonderreferat Wohnungsbau - Projektmanagement und Bauleitplanung, zuständig für „Große Neubaustandorte“ wagt eine zarte Prognose: „...die alte Struktur der Klinik zu transformieren.“ Ein Fahrradparkhaus soll am S-Bahnhof gebaut werden. Denn die Verkehrsplanung für das Wohnprojekt sieht löblicher Weise einen autoarmen Kiez vor. Im Herbst 2022 soll das Bebauungsplanverfahren starten.
Beteiligt Euch!
Kontakt für Nachfragen zum B-Planverfahren: Susanne.Gloeckner@senstadt.berlin.de
Siehe auch unseren Beitrag zur Hobrechtsfelder Chaussee 96-98