Die Eröffnung des Stilwerks Ende der 90ger Jahre, war der Beginn einer Aufwertung der Kantstraße, die der City West guttat. Zu lange hatten nach der Wende Import-Export Läden mit Winkekatzen, auch "Maneki-Neko" genannt, als einzige Glücksbringer in den Schaufenstern Wohlstand versprochen; das Schmuddelimage von Ramschläden aller Art dominierte. Aber mit Einzug des „Möbelhauses mit Designanspruch“ aus Hamburg, zogen viele kleinere Läden rund um kreative Wohnausstattung nach und siedelten sich auf beiden Seiten der Kantstraße Richtung Westen an. Auch hat sich seitdem eine interessante asiatische Restaurantauswahl etabliert, die internationales Flair verbreitet.

Nach Tagesspiegel-Informationen hat der Gebäudeeigentümer CBRE Global Investors den Betreibervertrag mit dem Stilwerk nun leider zum 1. Mai gekündigt. Deren Management war viele Jahre lang verlässlicher Gastgeber für die jährlich stattfindende Leistungsschau der Architektenkammer Berlin, die mit ihrer beliebten Sonderausstellung „Architektur und Schule“ viele Eltern und ihre Kinder in die Innenräume des Stilwerks zog.

„Allein in den vorigen 13 Jahren hatte das Haus an der Kantstraße 17 / Ecke Uhlandstraße drei Mal den Eigentümer gewechselt. CBRE Global Investors erwarb es im November 2018. Der Firma gehören deutschlandweit mehrere Einkaufszentren und seit Ende 2020 das Berliner Stadtquartier „Bricks“ in Schöneberg. Das Unternehmen ist eine Tochtergesellschaft der US-amerikanischen CBRE Group, die als eines der weltweit größten Dienstleistungsunternehmen auf dem gewerblichen Immobiliensektor gilt.“

In Berlin und anderen attraktiven Großstädten wird immer deutlicher, dass internationale Finanzinvestoren das Bild unsere Städte bestimmen und dominant verändern können. Ob sie jedoch immer zur Baukultur und Attraktivität der Innenstädte beitragen, darf bezweifelt werden.