Das Grundstück Mollstr. 4 befindet sich in der Nähe des Alexander Platzes und grenzt direkt an das Areal des ehemaligen Hauses der Statistik an. Dieses hatte 2017/2018 eine Künstler*innen-Initiative auf dem Höhepunkt der Fluchtwelle aus Syrien vor noch längerem Leerstand (zwischen 2008 und 2017) durch die bundeseigene BIMA gerettet, um Geflüchteten Schutz und Künstler*innen Atelierräume zu geben, siehe hier.
Leider zeigt sich der aktuelle Eigentümer aus Hamburg an der Mollstr. 4 aber nach Aussage des Bezirksbaustadtrats Gothe (SPD) angeblich störrisch und möchte das ehemalige Wohnhaus aus den 70ger Jahren, das zwischendurch mal ein Hotel Mercure war, mit seinen 214 Single-Wohnungen einfach abreißen.
Und dies bei akutem Mangel an bezahlbarem Wohnraum in Berlin!
Das Landesamt für Denkmalpflege (LDA) protestiert, weil das Gebäude mit samt seinem Grundstück Teil der Pufferzone des Welterbe-Antrags Hansaviertel / Karl-Marx-Allee ist.
Das ehemalige Hotel gilt im Moment als Gewerbe und ist deshalb rechtlich nicht vor dem Abriss zu schützen. Aber eine geringfügige B-Plan-Änderung, die das Haus der Statistik mit dem ehemaligen Hotel Mercure verbindet, könnte diesen Planungsmangel beheben.
Warum tut sich das LDA, das nun durch die Wiederholungswahl von der Kulturverwaltung zur Stadtentwicklungs-Verwaltung (SPD) gewandert ist, nicht mit dem Bezirksbaustadtrat Gothe (SPD) zusammen und macht schnell einen B-Plan, um das Gebäude vor Abriss zu schützen und dem bezahlbaren Wohnungs- und Klimanotstand im Bezirk Mitte endlich gerecht zu werden? Die BVV Mitte sollte dies schnellstmöglich einfordern!