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01.10.2019
Adrian von Buttlar
Eigentümer*in: Erzbistum Berlin (2016 hat das Erzbistum den Dom von der Gemeinde für 99 Jahre in Erbpacht übernommen). Hausverwaltung: Erzbischof Heiner Koch
St. Hedwigs-Kathedrale, Hinter der Katholischen Kirche, 10117 Berlin

St. Hedwigskathedrale Berlin - Altar, Tabernakel, Petrus-Kreuz
St. Hedwigskathedrale Berlin - Geländer, Leuchter, Altar
St. Hedwigskathedrale Berlin - Orgel
St. Hedwigskathedrale Berlin - Fenster

Das Erzbistum Berlin hat Anfang September 2019 mit dem illegalen Abriss des geschützten Innenraums der Hedwigskathedrale von Hans Schwippert begonnen. Seit fünf Jahren eskaliert der Denkmalskandal um den Abriss dieses Innenraums, eines einzigartigen Denkmals der deutsch-deutschen Geschichte und der Nachkriegsmoderne. Anfang September hat er seinen vorläufigen Höhe- beziehungsweise Tiefpunkt erreicht.


Mitglieder der Initiative „Freunde der Hedwigskathedrale“ mussten feststellen, dass der vom Berliner Erzbischof Heiner Koch betriebene Abriss bereits begonnen hat – illegal, da ohne Abrissgenehmigung und Abstimmung mit der Denkmalpflege. Die Kirche besitzt keine Baugenehmigung, und es ist bislang nicht einmal ein Bauantrag mit konkreter Planung eingereicht worden. Offensichtlich will das Erzbistum Fakten schaffen, bevor am 15. Oktober 2019 das Landgericht Berlin darüber entscheidet, ob die Vernichtung des denkmalgeschützten Gesamtkunstwerks überhaupt rechtlich zulässig ist (die Inhaber der Urheberrechte klagen mit gesetzlich gesicherter Befugnis und berechtigter Forderung auf Wahrung Ihrer Urheberrechte gegen das Erzbistum Berlin). An einem zerstörten Denkmal lässt sich aber nichts mehr schützen: In den Baucontainern zu Füßen der seit einem Jahr geschlossenen Hauptkirche der Berliner Katholiken fanden die „Freunde der Hedwigskathedrale“ den zerhackten schwarzen Karpfenberger Marmorfußboden der Kathedrale.


Die gleichermaßen zur hochwertigen künstlerischen Ausstattung des Gesamtkunstwerks gehörenden Bronzegitter des bekannten Metallbildhauers Fritz Kühn und die farbigen Fenster von Anton Wendling waren bereits zuvor teilweise mit Brachialgewalt entfernt worden – angeblich sind Relikte eingelagert. Das Bezirksamt Mitte – grundsätzlich Befürworter des radikalen Umbaus der Kathedrale – musste am 13. September 2019 gegen die „ungenehmigten bzw. denkmalrechtlich nicht abgestimmten Abbrucharbeiten“ notgedrungen einen Baustopp erlassen.


Lesen Sie mehr über Geschichte und Gegenwart, die Rolle des Kultursenators, Kirche und Politik und Vieles mehr hier:
https://www.marlowes.de/ein-denkmalskandal-eskaliert


Weitere Informationen hier:
https://www.freunde-hedwigskathedrale.de